SCHMOLINER / DRAKE
Exemplarisch für die Wiener Szene steht die Pianistin Ingrid Schmoliner. Im Duo mit Hamid Drake zeigt sie, dass unterschiedliche Konzepte kombinierbar sind: Oberton-Jodler treffen auf spirituellen Gesang, präpariertes Klavier auf Frame Drum. Schmoliner spielt minimalistische Patterns, die sie minutenlang wiederholt, variiert und auflöst, während Drake oft frei metrisch darauf reagiert. Ein gelungenes Experiment. (Holger Pauler, Jazzthetik).
Es ist ja nun mal nicht ganz selbstverständlich, dass MusikerInnen, die sich – wie in diesem Falle – als prägende VertreterInnen einer freien Musizierweise höchst erfolgreich betätigen, sich auch selbstbewusst ihrer musikalischen und ethnischen Herkunft besinnen. Dieses Duo schöpft seine Kraft nicht zuletzt aus dem Wissen um die Kraft der Musik der eigenen Vorfahren. Und dies fernab von all jenen Klischees, die dieses Metier oftmals zum folkloristischen Rummelplatz degradieren.
Ingrid Schmoliner spielt auf, in und mit dem Klavier, sie singt dazu, performt – so vorhanden – intensivst mit ihren BühnenkollegInnen. Ihr Spiel wirkt magisch, dessen Sog kann man sich oftmals nur schwer entziehen. Wozu auch – gerne lässt man sich darauf ein. Neben ihren Soloauftritten spielt sie z. B. auch mit der griechisch-stämmigen Hornistin Elena Kakaliagou (gerne erinnern wir uns an die Beiden als artists in residence hierzulande), oder in etwas differenzierter musikalischen Ausrichtung im Trio Watussi, mit Pascal Niggenkemper und Joachim Badenhorst.
Und Hamid Drake – ohne irgendwelche Zweifel der große Schlagzeuger der Jetztzeit. Er vereint die Polyrhythmik afro-amerikanischer Musizierweisen mit dem freien Geist zeitgenössischer Jazzmusik wie kein anderer. Viel große Musik in seinem Spiel…
Ingrid Schmoliner - piano, voice
Hamid Drake - percussion
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