GUTVIK / KJAER / STROM

Es kann einem schon den Atem verschlagen – wie viele Musikerinnen und Musiker aus den wunderschönen Ländern im Norden Europas hat es denn in den vergangenen Jahren nach St. Johann verschlagen?

Ein beinah unerschöpflicher Strom folgt seit geraumer Zeit den Heroen wie Ingebrigt Haker Flaten, Paal Nilssen- Love, Frode Gjerstad, Havard Wiik, Mats Gustafsson auf ihrem Weg in die Annalen des Free Jazz ... 

Nun wird ein Trio dieses Festival eröffnen, das es in dieser Konstellation noch nicht gegeben hat. Drei VertreterInnen der frei improvisierten Musik, durchaus divergent in ihrer Geschichte und ihren Ansätzen, haben sich hier gefunden, um dem schon bestehenden Fundus dieser Musik ein weiteres Sahnehäubchen aufzusetzen.

Einmal zu Ketil Gutvik – 1972 in Trondheim geboren, verfiel er schon bald den Helden des US-Jazz der 60er, vor allem aber Sonny Rollins hatte es dem Jungspund angetan. Kaum 20 Jahre alt, gründete er in Oslo seine erste Jazzband, das Quartett Presence. In der brodelnden Metropole trifft er auf den Pianisten Havard Wiik, den Bassisten Eivind Opsvik und den jungen ungestümen Drummer Paal Nilssen-Love. Mit allen sollte sich eine lange musikalische Beziehung entwickeln, die bis heute andauert. Zahllose weitere musikalische Begegnungen, etwa mit Johan Berthling, Ingebrigt Haker Flaten, Hakon Kornstad. John Russell oder Axel Dörner folgten. Gutvik organisiert auch etliche erfolgreiche Konzertreihen, etwa Drazztic Acoustic oder die Fritt Fall Concerts. 

Die zweite im Bunde dieses Trios ist die aus Dänemark stammende, in London lebende Altsaxophonistin Julie Kjær. Zwischen Komposition und freier Impro bewegen sich auch ihre eigenen Bands, das Julie Kjær 4-tet (mit Kristian Borring, Andrea Di Biase, Jon Scott), das Powerjazz-Trio Kjær3 (mit Steve Noble und John Edwards), oder das Trio Musson/Kjær/Marshall. Und dann hört man das Energiebündel etwa auch mit dem London Improvisers Orchestra, mit Django Bates, der Experimental Bigband Blood Sweat Drum’n Bass oder dem Aarhus Jazz Orchestra. 

Jon Rune Strøm zählt mittlerweile zu den Fixsternen am Free-Jazz-Himmel. Er hat seinen eigenen Stil gefunden, seine grandiose Technik, unbändiges Temperament und der raubtierhafte Instinkt für die Notwendigkeiten des Augenblicks machen ihn zum begehrten Partner in zahlreichen international besetzten Bands. Neben anderen ist er etwa mit Mats Gustafsson, Cactus Truck, dann auch mit Paal Nilssen- Love, im Quintett All Included oder mit Joe McPhee oder Dave Rempis zu hören. 

Ketil Gutvik – guitars
Julie Kjær – alto saxophone
Jon Rune Strøm – double bass

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