>> The Attic
Die unwiderstehliche Dynamik des Trios The Attick um den portugiesischen Saxophonheroen Rodrigo Amado verleitet die Hörer:innenschaft gleich wieder zu Jubelchören: der Geist von Ayler und Coltrane lebe hier weiter! Dabei wechselt die Band stetig zwischen unerhört schönen lyrischen und balladesken Passagen bis hin zu vulkanischen Free-Jazz-Explosionen. Das Trio lässt sich Zeit, seinen kraftvollen Schwung zu entwickeln, kramt mitunter munter in der vielschichten Geschichte des freien Jazz, um im nächsten Moment wieder ganz zu seiner eigenen Klangfarbe zu finden. Über sein im Jahr 2022 erschienenes Album Love Ghosts wusste Maciej Lewenstein abschließend: „Clearly, an outstanding album!!!“
Mit einem Fuß im Modern Jazz, mit dem anderen in der Freien Improvisation, spielt Rodrigo Amado doch am liebsten im Jazz-Idiom. Diese Zweideutigkeit ist es schließlich auch, die seine Projekte immer wieder so unberechenbar und spannend geraten lässt. Bands mit Amado am Alt-, zumeist aber am Tenorsaxophon, gibt es mittlerweile wie Eulen in Athen (Ersteres wissen wir bestimmt, zweiteres gerüchteweise). Ausgehend von seiner Lisbon Improvisation Group arbeitete er zuletzt beispielsweise mit Ken Filiano, Steve Adams, Kent Kessler oder Paal Nilssen-Love.
Ein Forscher im Grenzgebiet von Free Jazz, Improvisation und Echtzeit-Komposition ist auch Bassist Gonçalo Almeida. Darüber hinaus arbeitet Almeida auch gerne in spartenübergreifenden Projekten, etwa mit Theaterregisseur:innen, Literat:innen, im Modern Dance sowie in audiovisuellen Projekten.
Drummer Onno Govaert gastierte auf diesem Festival als Junger Wilder bereits zu Beginn seiner Karriere mit den fulminanten Cactus Track (mit John Dikeman und Jasper Stadhouders). Heut zählt Govaert zu den international gefragtesten Schlagzeugern der aktuellen Free-Jazz- und Impro-Szene, Ken Vandermark, Jeb Bishop, Dave Rempis, Peter Evans zählen u. a. zu seinen Spielpartnern.
The Attic
Rodrigo Amado – tenor saxophone
Gonçalo Almeida – double bass
Onno Govaert – drums